Mit seinem Buch „Nach der Endlichkeit“ hat der französische Philosoph Quentin Meillassoux die Denkbewegung des „Spekulativen Realismus“ angestoßen. Dieser Beitrag stellt zunächst zentrale Argumentationsfiguren von Meillassoux vor. Dabei geht es nicht um die philosophische Fachdebatte einzelner Varianten von Realismus, Idealismus oder Naturalismus. Was hier interessiert, ist quasi eine zeitdiagnostische Vermutung: Dass sich nämlich an dieser Veröffentlichung eine signifikante Kulturveränderung des Denkens zeigt, welche auch die Möglichkeitsräume christlicher Praktiken und deren Theologie betrifft. Insofern ist dieser Text aber riskant, weil er sich auf einen Diskurs bezieht, der noch überhaupt nicht fertig gedacht ist und sich als Sackgasse erweisen kann. In drei abschließenden kleinen Ausblicken wird deshalb vorsichtig getestet, was sich praktisch-theologisch verändern könnte, wenn man sich von Meillassoux irritieren lässt.
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