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Ausgabe 3/2018


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Editorial

Wilfried Eisele
Editorial

Heftschwerpunkt: Alfons Auer-Ethik-Preis - Lukanische Theologie - Frauenpriestertum
Beiträge
Marianne Heimbach-Steins
„Freiheit – Gleichheit – Inklusion“. Laudatio auf Heiner Bielefeldt als Menschenrechtsphilosophen und -aktivisten
Lesen Sie diesen vollständigen, ungekürzten BeitragHeiner Bielefeld
Religionsfreiheit als heilsame Provokation. Dankesrede anlässlich der Verleihung des Alfons Auer-Ethik-Preises

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Die Religionsfreiheit gilt als ein „klassisches“ Menschenrecht, alt-etabliert, rechtlich fest verankert und weithin anerkannt. Tatsächlich enthält sie überraschende Provokationen: für den Staat, für die liberale Gesellschaft und für die Religionsgemeinschaften. Gegenüber dem Staat, insbesondere dem autoritären Staat, markiert sie verbindliche Grenzen religionspolitischen Zugriffs. Innerhalb der Gesellschaft erinnert sie daran, dass Freiheit nicht nur eine Lifestyle-Angelegenheit ist, sondern existenzielle Fragen betreffen kann. Für die Religionsgemeinschaften, darunter die Katholische Kirche, bietet die Religionsfreiheit Anlass, das moderne Freiheitsethos systematisch ernst zu nehmen und in den Glauben kritisch zu integrieren.

Wilfried Eisele
„Der große Wurf“. Vom lukanischen Ideal, „eines Freundes Freund zu sein“

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Das lukanische Doppelwerk nimmt an zahlreichen Stellen auf das antike Freundschaftsideal Bezug. Zentrale Stellen wie die Gebetsunterweisung im Anschluss an das Vaterunser (Lk 11,1–13) oder die Gleichnisse vom Verlorenen, das wiedergefunden wird (Lk 15), gewinnen vor diesem Hintergrund ein eigenes Profil. Dennoch ist Freundschaft als Leitmotiv der lukanischen Theologie bisher kaum beachtet worden. Die einzige Ausnahme bildet in dieser Hinsicht die Gütergemeinschaft unter Freunden in der Jerusalemer Urgemeinde (Apg 2,44f.; 4,32–37). Der vorliegende Aufsatz skizziert anhand der einschlägigen Stellen das lukanische Freundschaftskonzept und macht es von der antiken Theorie und Praxis der Freundschaft her verständlich, wie sie vor allem von Aristoteles und Pythagoras bekannt ist.

Ulrich Lüke
Jesu Männlichkeit oder Jesu Menschlichkeit? Humanwissenschaftliche und theologische Anfragen „an das nur Männern vorbehaltene Priesteramt“

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Mit dem Apostolischen Schreiben ‚Ordinatio sacerdotalis‘ (1994) versuchte Papst Johannes Paul II. die Diskussion um die Frauenordination in der Katholischen Kirche zu beenden. Er verwies dabei zur Begründung auf die argumentativen Vorleistungen anderer thematisch einschlägiger Texte (‚Inter insigniores‘, ‚Mulieris dignitatem‘ etc.). Neben dem Befund aus der Tradition wird darin aber vor allem die natürliche Ähnlichkeit als Argument herangezogen, die zwischen dem Mann Jesus und dem, der bei der Eucharistie in persona Christi handelt, obwalten müsse. Weil Jesus ein Mann war, müsse und könne der an seiner Statt handelnde Priester auch nur ein Mann sein. Der vorliegende Aufsatz analysiert mit biologischen Mitteln auf der Ebene der Chromosomen, der Gene sowie der Transfusions- und Transplantationsmedizin die biologische Plausibilität dieses naturalis similitudo-Arguments und stellt die auch daraus abgeleiteten theologischen Konsequenzen in Frage. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ‚Inter insigniores‘, wo es auf die naturalis similitudo setzt, nur mit biologischen Scheinplausibilitäten argumentiert. Das könnte auch Konsequenzen für das auf dieser argumentativen Basis in ‚Ordinatio sacerdotalis‘ Dekretierte haben.

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