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Editorial
Matthias Möhring-Hesse Editorial |
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Thema dieses Hefts: Dezentralisierung der Kirche |
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Beiträge |
Joachim Schmiedl Die Deutsche Bischofskonferenz – von revolutionären Anfängen zu institutioneller Verfestigung |
Seit 1848 treffen sich die deutschen Bischöfe regelmäßig zu Beratungen. Sie reagieren auf politische Entwicklungen, wie den Kulturkampf, die Weltkriege, Verfassungs- und Weltanschauungsfragen. Innerkirchlich sorgen sie sich um die Organisation überdiözesaner Pastoral und die Umsetzung weltkirchlicher Beschlüsse. Nach der offiziellen Gründung der Deutschen Bischofskonferenz 1965 wurden die Strukturen immer mehr ausgebaut, zuletzt nach der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren. Die Bischofskonferenz ist ein Beispiel für die Umsetzung der vom Zweiten Vatikanischen Konzil geförderten Kollegialität.
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Bernd Jochen Hilberath Dezentralisierung – eine notwendige Relativierung der Kurie |
Die von Papst Franziskus gewünschte Dezentralisierung betrifft nicht nur, aber vor allem die römische Kurie. Bei ihrer Reform kann auf einschlägige Voten der Konzilsväter zurückgegriffen werden. Der von der Konzilsmehrheit vertretenen Ekklesiologie entspricht die Zuordnung der Kurie zu Papst und Bischöfen, die als Kollegium die Verantwortung für die Gesamtkirche tragen. Nicht zuletzt sind die bischöflichen Ortskirchen selbst in der Pflicht, für die Dezentralisierung sowohl der Weltkirche wie auch ihrer eigenen Strukturen zu sorgen.
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Claudia Lücking-Michel MdB „Partizipation statt Partizipationsverweigerung“ – Erwartungen aus Sicht von Laien an die Deutsche Bischofskonferenz |
Das Anliegen, zentrale Fragen zur Zukunft der Kirche gemeinsam anzugehen, das heißt gemeinsam von Kirchenvolk und beauftragten Amtsträgern, treibt viele in unserer Kirche schon lange um. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben diesem Ruf nach mehr Beteiligung noch einmal Dringlichkeit verliehen. Dazu kommen die vielen Hoffnungszeichen von Papst Franziskus. Auch in der jüngsten Bischofssynode in Rom lässt sich Bewegung feststellen: die Fragen von Ehe und Familie wurden dem Synodalprinzip, also einer kollektiven Beratung, unterworfen und enttabuisiert. Der weitere Weg geht über regionale Lösungen. Es wird darauf ankommen, ob unsere hiesigen Bischöfe selbst Formen der Beratung und den Dialog mit dem Kirchenvolk suchen, aber auch, ob und wieweit das Kirchenvolk die Kraft und Beharrlichkeit aufbringt, weiter angemessene Formen der Partizipation einzufordern.
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Peter Hünermann Bischofskonferenz und Synodalität – Eine theologische Reflexion aufgrund deutscher Erfahrungen |
In seiner Ansprache vom 17.10.2015 hat Papst Franziskus von der Synodalität als dem Weg der Kirche ins dritte Jahrtausend gesprochen, eine theologische Begründung und eine entsprechende Arbeitsskizze vorgelegt. Eine Übersicht zeigt, wie in zahlreichen Diözesen und Bischofskonferenzen eine erhebliche Verschlossenheit gegenüber Synoden, Synodalen Organen und Prozessen herrscht, trotz einiger erfreulicher Entwicklungen. Auf der Basis des römischen Aufrufes, Synodalität in der Kirche zu verwirklichen, werden drei erste Schritte für die deutsche Kirche und die Deutsche Bischofskonferenz erörtert.
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Bernhard Sven Anuth „Heilsame Dezentralisierung“ durch Stärkung der Bischofskonferenzen? – Kanonistische Schlaglichter |
Viele wünschen sich von Papst Franziskus mehr Verantwortung und Selbstständigkeit für die Teilkirchen. Schließlich hat der Papst in Evangelii gaudium selbst betont, er müsse die Ortsbischöfe nicht bei allen lokalen Problemen ersetzen und wolle „in einer heilsamen ,Dezentralisierung‘“ der Kirche voranschreiten. Ausdrücklich will Papst Franziskus dabei auch die nationalen Bischofskonferenzen stärken. Der Beitrag fragt daher aus kirchenrechtlicher Sicht, in welchem Rahmen bzw. mit welchen Konsequenzen dies möglich ist. Dazu werden Aufgabe und Rechtsstellung der Bischofskonferenzen sowie ihr rechtlicher Ort als Instanzen zwischen der Universalkirche und den Partikularkirchen bestimmt. Vor diesem Hintergrund können die päpstlichen Äußerungen zur „heilsamen Dezentralisierung“ in Bezug auf die Bischofskonferenzen eingeordnet werden. Abschließend werden schlaglichtartig Perspektiven für deren Stärkung und etwaige Folgen für die Diözesanbischöfe und den Papst aufgezeigt.
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Carlos María Galli Synodalität in der Kirche Lateinamerikas |
Nach einem von den orientalischen Kirchen geprägten ersten und einem von der abendländischen Kirche bestimmten zweiten Jahrtausend kündigt sich ein drittes Jahrtausend an, das von den Kirchen des Südens in einer interkulturellen Katholizität neu beseelt wird, die ihr theologales Zentrum in der Kirche von Rom hat und kirchlich und kulturell polyzentrisch konfiguriert ist. In diesem Kontext steht der folgende Beitrag. Er setzt ein mit einem historisch-theologischen Blick vom II. Vaticanum aus (1). Die anschließenden Überlegungen charakterisieren Synodalität als Ethos des gesamten Gottesvolkes (2) und als den lateinamerikanischen Weg (3), es folgen die Synodalität als Communio des Gottesvolkes (4) und die lateinamerikanische Umkehr der Kirche (5), abschließend wird die Frage nach der regionalen Synodalität auf Weltebene erörtert (6).
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Reinhard M. Hübner Nachruf auf Professor Dr. Hermann Josef Vogt (1.7.1932–28.8.2015) |
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Kritisches Forum / Themen der Zeit |
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In dieser Ausgabe gibt es keine Beiträge zum »Kritisches Forum«. |
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Literaturumschau |
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In dieser Ausgabe gibt es keine Literaturumschau. |